Wir sehen unsere Einrichtung als Bildungsinstitution und nicht als Aufbewahrungsanstalt. Um ihre Kinder bestmöglich auf die Schule und das weitere Leben vorzubereiten, bieten wir daher zahlreiche Lernspiele und Lernangebote für Kinder im Vorschulalter an. Sie lernen spielerisch, haben Spaß an den gestellten „Aufgaben“ und lernen, mit Herausforderungen umzugehen und diese zu bewältigen.
Um den Kindern verschiedene Vorgängen der Natur, Technik, Physik und Chemie näher zu bringen bzw. ihr Interesse zu wecken, bieten wir interessierten Kindern jeden Montag im Rahmen der morgendlichen Freispielzeit verschiedene Experimente an. In diesen kindgerecht erklärten Versuchen können Kinder selbst experimentieren und neue Erfahrungen sammeln. Die Experimente werden je nach Jahreszeit, aktuellen Themen oder speziellen Wünschen der Kinder gestaltet. Die meisten Versuche sind so angelegt, dass sie jederzeit zuhause mit einfachen Mitteln nachvollzogen werden können.
Im November beginnen wir mit der Schmetterlingsgruppe mit dem Flöte spielen.
Dazu verwenden wir spezielle Kindergartenflöten (Tonumfang G1 – E2) und eigenes Notenmaterial, welches wir in vielen Jahren erarbeitet und erprobt haben.
Warum beginnen wir schon im Kindergarten mit dem Flöte spielen?
Wir konnten beobachten, dass beim Spielen mit den Flöten so viele Lernziele, die in der Kindergartenarbeit erreicht werden sollten, sich mit dem Spielen decken.
Ziele:
Schulung der Auge-Handkoordination,
Verbesserung der Feinmotorik,
Freude am gemeinsamen Musizieren,
Erlernen von sozialen Regeln (warten können, stolz vorspielen, gemeinsam beginnen und enden….),
Übungen der Mundmotorik, der akustischen Wahrnehmung und Differenzierung sowie der visuellen Wahrnehmung (fixieren…..),
Eigenverantwortung tragen
usw.
Die Kinder gestalten im Herbst ihre eigenen Flötentaschen und Mappen sehr individuell und sind nun selbst dafür verantwortlich.
Durch regelmäßiges Üben (wird im Tages- bzw. Wochenplan fixiert) erlernen die Kinder neue Noten oder Notenwerte dazu und können bei verschiedenen Feiern wie Advent, Nikolaus, Weihnachten, Sommerfest, Laternenfest…, ihr Können präsentieren. Besonders eifrige und interessierte Kinder können dann schon auf die C-Flöte umsteigen, um auf umfangreichere Flötenliteratur zugreifen zu können.
Oft Jahre später kommen Eltern ehemaliger Kindergartenkinder zu uns und bedanken sich für diesen Anstoß zur Musikalität, den sie selbst nicht hätten wecken können und dass das Kind inzwischen bereits ein weiteres Instrument spielt.
In unserem Haus liegen variationsreiche, altersspezifische Brettspiele für die Kinder immer bereit, die auch von den PädagogInnen und Betreuerinnen gezielt für das Erlernen von Reihenfolgen, Farben, Zahlen und sozialem Verhalten eingesetzt werden, ohne den Spaß daran zu verlieren.
Im oberen Stock des Kindergartens ist eine große Bauecke eingerichtet, die den Kindern täglich zur Verfügung steht. Neben den üblichen Holzbausteinen werden immer wieder auch Kaplahölzer und andere Materialien angeboten, um den Kindern ein noch vielseitigeres Bauen und Bespielen der selbst geschaffenen Werke zu ermöglichen.
Neben dem Bauangebot sind alle Gruppenräume mit verschiedenen Konstruktionsmaterialien für das Konstruieren am Tisch oder Teppich ( je nach Größe) ausgestattet, die je nach Interesse der Kinder wechseln
Wir bieten den Kindern im Haus und im Freien regelmäßig Möglichkeit zur kreativen Betätigung, passend zu den jeweiligen Schwerpunkten und Themen im Jahr an. Hierzu stehen uns auch eine eigens für Kinder eingerichtete Werkstatt im Haus und ein eigener, überdachter Werkbereich im Freien zur Verfügung.
Wir legen Wert auf eigenständiges, individuelles Gestalten, wo sowohl der Entstehungsprozess als auch das Produkt im Vordergrund steht. Es werden verschiedenste Materialen verwendet, damit die Kinder möglichst viele Erfahrungen sammeln können.
Neben dem großen Sandspielareal mit tonhältigem Sand im Garten, verfügen wir auch im Innenbereich über drei verschieden einsetzbare Sandspielmöglichkeiten. In unserem Team verfügen wir über 2 ausgebildete SandspieltherapeutInnen, weshalb auch Einzelfalltherapien möglich sind. Im Allgemeinen aber dürfen sich die Kinder am größeren dieser Sandspielkästen in Kleingruppen frei austoben. Das geschulte Therapeutenauge erkennt trotzdem, inwieweit dabei Projektionen und Problembewältigung mitspielen und wann gruppendynamische Prozesse ablaufen.
Am Sandkasten hat bisher noch kein Kind das Spiel verweigert.
Hintergrundwissen:
Das Sandspiel als nonverbale Therapieform wurde von der Schweizer Therapeutin Dora M. Kalff (1904-1990) begründet.
Hildegard Steingruber, die langjährige Leiterin unseres Kindergartens, war nach ihrer heilpädagogischen Ausbildung an der Universität Zürich während ihrer Lehranalyse nach C.G. Jung Hospitantin bei Frau Kalff, weshalb der Tisch-Sandkasten im Kindergarten von Beginn an fester Bestandteil der Innenausstattung war, ohne in jedem Kind einen Therapiefall zu sehen.
Sohn Peter Steingruber; MSc., ist inzwischen ebenfalls ausgebildeter Sandspieltherapeut nach Kalff, womit für Kontinuität gesorgt ist.
Die gemeinsame Jause ist uns sehr wichtig. Indem unsere Kinder zur gleichen Zeit jausnen, entsteht eine Ruhephase im Tagesablauf, die Platz für Gespräche und Austausch miteinander bietet. Wir legen Wert auf eine gesunde Jause und die Kinder trinken Wasser. – In unseren Leitungen fließt belebtes GRANDER® Wasser. Auch die Geburtstagsfeiern finden bei selbst mitgebrachten Köstlichkeiten im Rahmen der Jause statt.
Dieser Beitrag ist in Vorbereitung
Der Bewegung wird in unserem Kindergarten viel Raum und Zeit gegeben. In unserem großen Turnsaal können die Kinder ihre Fähigkeiten erproben, Fertigkeiten erlernen und täglich üben, besonders Bewegungen, die für sie und ihre Entwicklung wichtige Erfahrungen ermöglichen.
Dazu turnen wir mit verschiedenen Materialien (Kleingeräten) und bauen Bewegungslandschaften auf.
Die „tägliche Turnstunde“ ist bei uns seit je her fixer Programmpunkt.
Das Angebot von Yoga wird von den Kindern so begeistert angenommen, dass wir es schon seit Jahren regelmäßig praktizieren.
Bei diesem Angebot können die Kinder ihre Fortschritte selbst sehr gut beobachten und somit wird die Freude, die sie an Ihren eigenen Leistungen erkennen, erfahrbar gemacht.
In unserem Kindergarten bieten wir regelmäßig rhythmisch musikalische Erziehung in altersgemäßen Teilgruppen an. Wir erarbeiten mit Rhythmusinstrumenten, Orffinstrumenten und Rhythmikmaterialien Lieder, Sprüche und Tänze.
Ziele:
Erarbeiten von Gegensätzen (laut-leise; hoch-tief; langsam-schnell; lang-kurz; auf-unter…)
Erarbeiten von sozialen Prozessen (alleine, miteinander, zu zweit..)
Erlernen von rhythmischen Sprüchen
Erlernen von Tänzen aus verschiedenen Ländern und Kulturen
Kennenlernen und experimentieren mit verschiedenen Instrumenten
Verbesserung und Sensibilisierung der akustischen Wahrnehmung
Integrieren der Kinder mit besonderen Bedürfnissen
Rhythmik mit autistischen Kindern
Zeit zum Experimentieren haben
Freude am rhythmischen Bewegen mit Musik haben.
Vorbereiten zum Flöte spielen
Hintergrundwissen:
Als Begründer der musikalisch-rhythmischen Erziehung gilt der Schweizer Émile Jaques-Dalcroze (1865-1950). Seine Schülerin Marie Elisabeth Scheiblauer (1891-1968) hat darauf aufbauend die heilpädagogische Rhythmik konzipiert.
Frau Hildegard Steingruber, die langjährige Leiterin unseres Kindergartens, ist Scheiblauer-Schülerin, weshalb ihr die Einbindung dieser Erfahrung in die Kindergartenarbeit immer ein besonderes Anliegen war und ist.
Bei Überarbeitungen dieser Homepage werden wir weiter darauf eingehen und dieses Thema vertiefen.
Dieses System haben wir viele Jahre hindurch erprobt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Es besteht darin, dass die einzelnen Gruppen nicht das ganze Jahr über im selben Gruppenraum verbringen, sondern nach vorbereitender Absprache im Team nach einem gewissen Zeitraum den Gruppenraum wechseln, wobei 2 Personen des 3-köpfigen Betreuungsteams mit der Gruppe mitgehen, und eine Person im Gruppenraum verbleibt und Teil des Betreuungsteams der nachrückenden Gruppe wird.
Für die Kinder hat das den Vorteil, dass sie das gesamte Spiel- und Lernangebot im Haus in die Hände bekommen und dass sie von den besonderen Stärken jedes Teammitgliedes profitieren. Und für die Mitarbeiterinnen hat es den Vorteil, immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert zu werden und jedes Kind im Kindergarten kennen zu lernen.
Morgens von 07:00 Uhr bis 09:00 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit, sich Spiel und Raum im „offenen Haus“ selbst zu wählen. Zur Verfügung stehen der Turnsaal, alle Gruppenräume und das Atelier.
Zusätzlich können die Kinder spezielle Angebote wahrnehmen (z.B.: jahres- bzw. themenbezogene Aktivitäten oder Experimente)
Mittags können die Kinder unseren großen Garten nutzen oder bei Schlechtwetter im Turnsaal spielen.
Als jener Kindergarten, der zumindest in der Steiermark als erster überhaupt behinderte Kinder aufgenommen hat, in einer Zeit als diese noch in sog. „Sonderkindergärten“ unterzubringen waren und Heilpädagogische Kindergärten noch gar nicht existierten, haben wir natürlich auch alle Bestrebungen einer neuen Begriffsfindung mit erlebt: von behinderten Kindern über Kinder mit besonderen Bedürfnissen und von Integration hin zu Inclusion. → Literaturhinweis: Der Behindertenbegriff im österreichischen Recht
Inclusion versuchen wir in unserem Kindergarten so zu leben, dass jedes Kind möglichst optimale Bedingungen für seine Entwicklung vorfinden kann. Deswegen bemüht sich ein Team von Pädagogen, Betreuern und Therapeuten, individuelle Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen, darauf zu reagieren und ein Umfeld zu schaffen, in dem ein gelungenes Miteinander möglich ist. Daher richten sich die bisher genannten wie auch die nachfolgend erwähnten Angebote an alle Kinder unseres Kindergartens gleichermaßen.